Unsere August-Gratulationen gehen nach Grellingen, nach Nenzlingen sowie nach Muttenz. Deren Patrone haben eine Gemeinsamkeit: Alle drei sind im Baselbiet jeweils mit nur einer Kirche vertreten.
Am 10. August wurde der Heilige Laurentius, dem die Kirche und die Pfarrei in Grellingen seinen Namen verdankt, gefeiert.
"Wende mich, der Braten ist auf der einen Seite schon gar" soll der sterbende Laurentius der Legende nach seinem Henker zugerufen haben, als er auf dem glühenden Grillrost hingerichtet wurde. Der Grund für sein Martyrium war sein Amt als einer der sieben Diakone Roms, zuständig für die Verwaltung des Kirchenvermögens, dem der habgierige römische Kaiser Valerian trachtete.
Laurentius gilt naheliegenderweise als Nothelfer für Brandverletzte und Fieberleidende sowie als Patron der Köche, Bäcker, Köhler, Glasbläser und Feuerwehrleute - also jener Berufsgattungen, die mit Feuer arbeiten.
Bild rechts: Der Heilige Laurentius wird meist mit Grillrost dargestellt.
Der zweite Jubilar (4. August) und dienstjüngste Heilige, dem im Baselbiet eine Kirche geweiht ist, ist der Kirchenpatron der Pfarrei in Muttenz, Johannes Maria Vianney.
Auch von ihm ist ein angebliches Zitat überliefert: "Bitte entschuldige, dass ich so dumm bin". Dies soll der 20-jährige Johannes Maria gestottert haben, als ihn sein erst zwölfjähriger Latein-Nachhilfelehrer aus Verzweiflung über seine Lernschwäche geohrfeigt hatte. Der 1786 bei Lyon geborene Bauernsohn wollte unbedingt Priester werden, schaffte die Examensprüfungen jedoch erst beim vierten Anlauf. Sein Bischof schickte ihn ins damals als gottlos geltende kleine Nest Ars mit der Überlegung, dass er dort keinen grossen Schaden mehr anrichten konnte. Doch es kam anders: Der empathische Priester machte aus Ars eine Vorzeigegemeinde und soll bis zu 17 Stunden täglich im Beichtstuhl gesessen haben, um den Menschenmassen, die ihn aufsuchten, die Beichte abzunehmen.
Johannes Maria Vianney gilt als Patron der Pfarrer.
Bild rechts: Der Kirchenpatron Johannes M. Vianney als Teil der Krippe (rechts mit Birett)
Am 5. August war das Patrozinium des Heiligen Oswald. Ihm verdankt die Kirche in Nenzlingen ihren Namen.
Der im 7. Jahrhundert in Nordengland lebende König gilt als Organisator der englischen Kirche und ist der Schutzpatron von - klar - der englischen Könige, der Kreuzfahrer, des Viehs und der Stadt Zug.
Eine bekannte Bauernregel lautet "Wenn Oswald regnet, wird das Getreide teurer, und wenn alle Berge aus Mehl wären." Nun, am 5. August war es trocken, die Preissteigerung des Getreide hat leider eine andere Ursache.
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