Am 19. Juni tagte die Synode unter der Leitung von Béatrix von Sury d’Aspremont. Die Versammlung mit 75 Abgeordneten fand im Pfarreiheim der Kirchgemeinde Oberwil statt.
Traditionell beginnt die Synode mit einem besinnlichen Einstieg von Bischofsvikar Valentine Koledoye, diesmal zum Thema «Bedauere keinen Tag deines Lebens».
Mit einer Schweigeminute wurde dem an Pfingsten verstorbenen Landeskirchenrat Guido von Däniken gedacht.
Das Amtsgelübde legte das neue Synodenmitglied Rico Fringeli von der Kirchgemeinde Brislach ab.
Über die Entwicklungen der Flüchtlingssituation und die Angebote der Caritas Schweiz in diesem Bereich berichtete deren Direktor Peter Lack.
Jahresrechnung 2023 mit erfreulichem Resultat
Das Kirchenparlament hatte als wiederkehrende Traktanden die Jahres- und Rechenschaftsberichte sowie die Jahresrechnung 2023 zu genehmigen. Letztere schliesst mit einem Gewinn von CHF 1'329'623. Budgetiert war ein Mehrertrag von CHF 95'200. Das positive Jahresergebnis resultiert massgeblich aus höheren Steuereinnahmen der Juristischen Personen. Die Jahres- und Rechenschaftsberichte sowie die Jahresrechnung 2023 wurden einstimmig genehmigt.
Anerkennung der Freiwilligenarbeit (ehrenamtliche Tätigkeit)
Als Dank und Anerkennung der Freiwilligenarbeit beabsichtigt der Landeskirchenrat den in den Pfarreien, Kirchgemeinden und in der Landeskirche tätigen Freiwilligen einen Gutschein in Höhe von CHF 150 pro Person abzugeben und gleichzeitig finanzielle Mittel für die Aufrechterhaltung und den Ausbau der Freiwilligenarbeit in den Kirchgemeinden und bei der Landeskirche bereitzustellen. Gesamthaft wurden dafür CHF 500'000 in Form eines Nachtragskredits beantragt. Dem Antrag wurde grossmehrheitlich bei einer Gegenstimme und zwei Enthaltungen zugestimmt.
Verlängerung des auslaufenden Vertrags betreffend den Fachbereich SiTa «Seelsorge im Tabubereich»
Nach der Auflösung des ökumenischen Aids-Pfarramtes beider Basel Ende 2013 haben die (Landes-)Kirchenräte der RKK BS und der RKLK BL die Initiativen der Pastoralkonferenz Baselland sowie der damaligen Dekanatsversammlung unterstützt und deshalb eine befristete Projektstelle «Seelsorge im Tabubereich» im Umfang von 40 Stellenprozenten geschaffen. Der Landeskirchenrat legte eine Vertragsverlängerung für weitere drei Jahre, gültig ab 1. Januar 2025, vor. Diese Verlängerung wurde einstimmig genehmigt.
Deutliche Erhöhung der Klinikseelsorge am REHAB Basel
Das REHAB Basel ist die Klinik für Neurorehabilitation und Paraplegiologie. Im Rahmen einer Bedarfsabklärung bezüglich der Spitalseelsorge wurde deutlich, dass das aktuelle Pensum von 10 % der Klinikseelsorge nicht ausreichend ist. Die an der Versammlung anwesende Chefärztin des REHAB Basel, Frau PD Dr. med. Margret Hund-Georgiadis, wies auf die positive Auswirkung der Seelsorge auf den Heilungsprozess hin und empfahl der Versammlung eine sinnvolle Aufstockung des Pensums. Dem Antrag des Landeskirchenrats, das Arbeitspensum der Klinikseelsorge am REHAB Basel von bisher 10 auf 80 Stellenprozente zu erhöhen, verbunden mit jährlich wiederkehrenden Mehraufwendungen von CHF 97'000, stimmte das Kirchenparlament mit zwei Gegenstimmen zu.
Mitfinanzierung der ersten Sanierungsetappe am Katholischen Studentenhaus Basel
Um nachhaltig günstigen Wohnraum für Studierende in Basel zu erhalten und jungen Menschen Raum für ihren Glaubensweg zu bieten, legte der Landeskirchenrat das Gesuch des Katholischen Studentenhauses um eine Mitfinanzierung von CHF 50'000 für anstehende Dachsanierungsarbeiten und die Installation einer Photovoltaik-Anlage der Synode vor. Diese stimmte mit einer Enthaltung dem Unterstützungsantrag zu.
Unterstützung der Schweizergarde
In einem Gesuch bat die Stiftung für die Päpstliche Schweizergarde im Vatikan um finanzielle Unterstützung. Die ehemalige Bundesrätin Ruth Metzler stellte in ihrer Funktion als Stiftungspräsidentin persönlich an der Versammlung die Arbeit der Stiftung zur Unterstützung der Garde mit finanziellen Beiträgen für diverse Projekte vor. So wird das Geld beispielsweise für die berufliche Vorsorge der Gardisten oder deren Reintegration in den Schweizer Arbeitsmarkt verwendet.
Der Landeskirchenrat beantragte - auch im Sinne der Solidarität zur Röm.-kath. Kirche weltweit - einen Verpflichtungskredit von jährlich CHF 60‘000 für die Jahre 2024 - 2027 zur Sicherung und Stärkung der Schweizergarde.
Nach eingehender Diskussion wurde dem Grundsatzentscheid grossmehrheitlich mit neun Gegenstimmen und vier Enthaltungen zugestimmt.
Auflösung der Kommission «Arbeitswelt in Bedrängnis»
Während 25 Jahren hat die von der Synode eingesetzte Kommission «Arbeitswelt in Bedrängnis» diverse Arbeitslosenorganisationen jährlich mit namhaften Beiträgen bedacht. In einem Schreiben haben die Kommissionsmitglieder ihren Rücktritt und die Auflösung der Kommission bekanntgegeben. Nach einer kurzen Erklärung durch Kommissionspräsident René A. Segginger nahmen die Synodenmitglieder mit grossem Applaus als Dank für die langjährige Tätigkeit die Auflösung der Kommission zur Kenntnis. Künftig sollen die Beiträge im Rahmen des ordentlichen Budgets «Spenden und Vergabungen» behandelt werden.
Dringliche Motion der Synodalen der Prüfungskommission
Die «Verordnung über die Steuern und den Finanzausgleich» legt fest, dass 50 % des Kantonsbeitrags als Finanzausgleich an die Kirchgemeinden ausgeschüttet werden. Durch Beschluss der Synode kann dieser Beitrag nach Massgabe der finanziellen Verhältnisse der Landeskirche und der Kirchgemeinden verändert werden.
Mit Blick auf die solide finanzielle Lage der Landeskirche reichten die Synodalen der Prüfungskommission, vertreten durch Peter Kresta, eine Dringliche Motion betr. Revision dieser Verordnung ein. Auch der Verteilschlüssel an die Kirchgemeinden und die Zweckbestimmtheit der Mittel soll im Zuge der Revision überprüft werden.
Mit einer Enthaltung wurde der Überweisung an den Landeskirchenrat zugestimmt. Dieser nahm den Vorstoss zur Ausarbeitung einer Vorlage entgegen.
Berichterstattung über die Synode in den Medien (Auswahl):
Basellandschaftliche Zeitung (E-Paper lesbar mit Abo)
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