Die Pfarrei Bruder Klaus und die reformierte Kirchgemeinde Liestal-Seltisberg laden am Sonntag, 26. März um 17.00 Uhr in das reformierte Kirchgemeindehaus Martinshof in Liestal zum Schauspiel «Sie kamen in die Stadt» von Silja Walter, inszeniert vom Theater 58, Zürich, ein.
Begegnung mit einer aussergewöhnlichen Frau
Die Fastenzeit – eine ideale Zeit, um mal abzuschalten und innezuhalten. Zeit, sich eine Auszeit zu nehmen und sich auf das Innerste, das Wesentliche auszurichten. Inspiration erhalten wir bekanntlich nicht aus uns selbst heraus – sondern aus Begegnungen, die bereichern, uns Neues erschliessen, Ungeahntes ahnen lassen. Vielleicht eine Begegnung mit der wohl meistgelesenen christlichen Lyrikerin des 20. Jahrhunderts?
Silja Walter erblickte im Jahr 1919 das Licht der Welt und lebte über 60 Jahre als Benediktinerin im Kloster Fahr am Rand der Stadt Zürich. Ihr Werk ist zeitlos und fokussiert auf die Themen Segen, Worte, Schöpfung, Stille, Gebet, Himmel, Freude, Kreuz, Bleiben und Leben. Wie aktuell klingen doch in der heutigen Zeit der Klimakrise Ihre Worte über die neue Schöpfung:
«Du sprachst dein Wort ins Nichts hinein, und was es sprach, geschah.
Herr, lass uns neue Schöpfung sein. Sprich, und sie ist schon da.»
Silja Walter blieb stets auch den modernen Neuerungen des Alltags zugewandt: mit 80 wünschte sie sich einen Computer, mit 90 einen Internetanschluss. Sie war eine Schriftstellerin und Dichterin von ausserordentlicher Vitalität und zeitloser Schaffenskraft.
«Himmel und Welt sind als Ganzes gedacht, im Tanz können sie als Ganzes erlebt werden.»
Besonders wichtig war ihr stets der Tanz. Das letzte Wort, das Silja Walter in ihren Computer getippt hatte, hiess: tanzen. Ihr letztes Büchlein, das sie in hohem Alter schrieb, trägt den Titel: «Tanzen heisst auferstehen».
Silja Walters Poesie liest sich wie eine tänzerische Meditation, körperlich klangvoll und wortstark im Ausdruck, eine berührende Kraft, die für das Leben im Sinne einer Ganzheit steht. Der Tanz steht bei ihr für das Menschsein, seine Schönheit, seine Suche im Existenziellen.
Silja Walter starb 2011 im Alter von 92 Jahren. Ihr Werk bleibt lebendig.
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