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Caritas beider Basel: 16'000 Menschen im Baselbiet von Armut betroffen

Medienmitteilung von Caritas beider Basel vom 28. Oktober 2022


Armut im Kanton Baselland ist ernst zu nehmen


Erstmals gibt es genaue Zahlen zum Ausmass der Armut im Kanton Basel-Landschaft. Der Kanton teilt mit, dass im Jahr 2019 16'000 Menschen von Armut betroffen waren. Das ist aus Sicht der Caritas beider Basel ein ernstzunehmendes Ausmass, zumal die Auswirkungen der Corona-Krise und der aktuellen Teuerung in diesen Zahlen noch nicht ersichtlich sind.


Im Kanton Basel-Landschaft waren im Jahr 2019 16'000 Menschen von Armut betroffen. Hinzu kommen noch einmal gleich viele Personen, die nur knapp über der Armutsgrenze leben und damit gemäss Definition des Bundesamtes für Statistik als armutsgefährdet gelten. Ein Grossteil der Betroffenen verfügt auch nicht über Reserven, mit denen ein tiefes Einkommen ausgeglichen werden könnte. Ein besonders hohes Armutsrisiko haben Alleinerziehende – mehr als ein Viertel aller sogenannten Einelternhaushalte ist gemäss den aktuellen Zahlen armutsgefährdet. Auch Paare mit Kindern leben häufig mit knappen finanziellen Ressourcen nur wenig über der Armutsgrenze. Insgesamt ist jedes siebte Kind im Kanton armutsgefährdet. «Wir begrüssen, dass der Kanton Basel-Landschaft diese Situation ernst nimmt und mit seiner Armutsstrategie auch Massnahmen ergreift, um die Armut zu bekämpfen und zu verhindern. Wir befürchten aber gleichzeitig, dass die Teuerung nun auch Menschen in Bedrängnis bringt, die bisher noch knapp über die Runden gekommen sind und das Ausmass daher aktuell noch grösser ist», sagt Domenico Sposato, Geschäftsleiter der Caritas beider Basel.


Die Zahlen stammen aus dem Bericht zum kantonalen Armutsmonitoring, das am Freitag präsentiert wurde. Damit liegen zum ersten Mal überhaupt genaue Daten zu Armut und Ungleichheit im Kanton Basel-Landschaft vor. Aus dem Bericht geht auch hervor, dass zwei von fünf Personen, die Anspruch auf Sozialhilfe hätten, diese Unterstützung nicht einfordern.


Pionierrolle des Kantons Baselland

Das vorliegende Armutsmonitoring ist eine von mehreren Massnahmen, welche der Kanton Basel-Landschaft in seiner 2020 publizierten «Strategie zur Verhinderung und Bekämpfung der Armut» angekündigt hatte. Es ist die notwendige Basis für eine systematische und regelmässige Beobachtung der Armutssituation und -entwicklung und damit auch für eine zielgerichtete und wirksame Armutspolitik. Das Armutsmonitoring wurde nach dem Modell erarbeitet, das Caritas und die Berner Fachhochschule erarbeitet haben. Der Kanton Basel-Landschaft ist der erste Kanton, der einen Bericht auf Basis dieses Modells herausgibt.


Auskünfte: Domenico Sposato, Geschäftsleiter Caritas beider Basel, 079 306 74 83, dsposato@caritas-beider-basel.ch


Die Medienmitteilung kann hier als PDF-Datei heruntergeladen werden:


Die bz Basel hat am 24. Oktober ein Interview mit dem Geschäftsführer der Caritas beider Basel, Domenico Sposato, geführt. Es kann hier nachgelesen werden (abo+).


Die SRF-Sendung «Schweiz Aktuell» hat am 10. Oktober in einem Beitrag über die steigende Armut in der Schweiz ebenfalls Domenico Sposato von der Caritas beider Basel als Experten befragt. Die Sendung kann hier nachgeschaut werden.



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